Filmlink „Vergesst nicht unsere Namen“

Der dokumentarisch-erzählerische Film "Vergesst nicht unsere Namen", von Satori Highway Films gibt die Ereignisse und Begegnungen des 10. September 2023 eindrucksvoll wieder. Er ist bis auf weiteres unter der URL https://www.youtube.com/watch?v=aOFaWlU0xGA zu finden. Der Film fand bei der vollbesetzten Premiere im Kulturhaus Kreml am 23. Juni hervorragenden Anklang.

Zum Hintergrund:

Einweihung des Gedenkwegs zu den jüdischen Erinnerungsorten in Diez

Am Sonntag, den 10. September 2023, wurde ein lange vorbereiteter Gedenkweg zu den jüdischen Erinnerungsorten in Diez eingeweiht. Der Weg umfasst fünf Orte, die über Jahrhunderte hinweg eine wichtige Rolle im kulturellen Leben der Stadt spielten: Das ehemalige Kantorenhaus, der Alte Jüdische Friedhof, die Neue Synagoge, das Deutsch-Israelitische Kinderheim und der Neue Jüdische Friedhof. Nur der Neue Jüdische Friedhof existiert noch heute, während die übrigen Orte entweder zerstört oder einer anderen Nutzung zugeführt wurden.

Zwei Lehrer des Diezer Sophie-Hedwig-Gymnasiums organisieren schon seit Jahren Führungen mit Schülergruppen zu den genannten jüdischen Gedenkorten. Daraus entstand der Gedanke, den Weg zu einer festen Einrichtung werden zu lassen. So bekamen die fünf Erinnerungsorte jeweils eine in den Gehweg eingelassene sechseckigen Bronzeplatte mit einem direkten Hinweis auf ihre ehemalige Funktion. Eine zentrale Gedenkinstallation mit einer Basaltstele in der Altstadtstraße und einer Informationstafel bietet vertiefende Auskünfte zur Geschichte der einzelnen Orte und zum jüdischen Leben in Diez.

Zur öffentlichen Einweihung des Gedenkwegs lud die Arbeitsgruppe Stolpersteine alle erreichbaren Nachfahren jüdischer Diezer Bürgerinnen und Bürger ein. Der Einladung folgten 22 Gäste aus Israel und Südafrika. Gemeinsam mit den Beteiligten aus der Diezer Region besuchten sie alle Gedenkorte. Als künstlerische Ergänzung der Einweihungsfeier hatte die Diezer Malerin Raphaela für diesen Tag eine Porträtserie von Kindern des Deutsch-Israelitischen Kinderheims an der Mauer der Schlosstreppe installiert. Bei ihrer Vertreibung aus Diez im Sommer 1935 war der Gang die Schlosstreppe hinab für die Heimkinder eine frühe Etappe ihrer Deportation.

Für die angereisten Gäste und alle Beteiligten wurde die Eröffnung des Gedenkwegs zu einem bewegenden Ereignis.

Bildunterschrift: Nach der Filmpremiere im Kreml gab es eine ausführliche Diskussionsrunde mit Landrat Jörg Denninghoff und Bürgermeisterin Annette Wick.